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Gottesdienst, Kirche, Beerdigung
Der Sonntags-Gottesdienst ist für die überwiegende Anzahl der Menschen in Ghana sehr wichtig. An Gott glauben alle, und das wird auch so gepredigt. Auf der Straße, in Tro-Tro-Bussen, überall gibt es Prediger, die aus der Bibel vorlesen. Die Gottesdienste sind sehr lebendig, egal wie viele Teilnehmer es sind.
Es gibt „hunderte von“ Kirchen überall in Ghana (wie es auch „hunderte von“ Krankenhäusern und „hunderte von“ Schulen gibt, folglich sind alle diese Kirchen, Krankenhäuser und Schulen sehr klein, also mit wenigen Mitgliedern, Patienten oder Schülern). Die Kirchen kann man oft von außen nicht erkennen, so lange nicht ein Gottesdienst lautstark gefeiert wird. Es wird viel eigene Musik gemacht, gebetet, gesungen, getanzt, und am Ende gibt es immer etwas zu essen und zu trinken, für alle.
St Anne’s Convent in ElminaAlle Kirchengemeinden wollen wachsen, viele Kirchengebäude bleiben aber im Rohbau stecken. Gottesdienst in AgogoEs wird viel und intensiv gebetet. Tut man das nicht, wird man dazu aufgefordert: Pray now!
FriedhofBeerdigung (der Sarg ist in dem Gebäude aufgebahrt). Todesanzeigen werden per Plakat mit Bild und Alter des Verstorbenen im ganzen Ort bekannt gegeben.
Ergänzung: weitere Fotos nach der Radtour 2020
8-eckige Kirche nähe BimbilaKirche mit Holzturm, nähe SuhumKirchenumbau – es wird (überall, bei jeder Kirche, bei jeder Moschee) mit großem Mitgliederzuwachs gerechnet Gottesdienst am Strand in Elmina, dieser findet hier regelmäßig statt. An anderer Stelle in Elmina (direkt an den Salzfeldern) habe ich ebenfalls einen Gottesdienst unter freiem Himmel gesehen (bzw. vielmehr gehört, weil es dort dunkel war).Beerdigungszug – es werde Geschenke zur Feier gebracht, ….. und auch die Musik darf nicht fehlen Friedhof bei Akroso (nähe Nyakrom) während der Radtour auf staubiger Strecke
Beerdigungen werden über viele Tage gefeiert (je nachdem, wie bekannt die verstorbene Person war), und man kommt nicht drum herum, sich mindestens einen halben Tag dazu zu setzten. Es gibt Musik, und immer ein Prediger ist dabei. Die Verwandtschaft ist dabei, es ist ein Familienfest. Alle sitzen stundenlang zusammen, im großen Kreis. Genau genommen in einem großen U, wobei an der Stirnseite immer die wichtigsten Familienmitglieder sitzen.
Ergänzung 2025 (Funeral in Elmina):
Am Vorabend beginnt die Totenwache. Der Sarg wird unter das Zeltdach gebracht, der Tote in Zeltmitte aufgebahrt. Mit der Leiche wird gesprochen, als würde sie noch leben. Kinder laufen um das Bett herum. Mindestens zwei Prediger müssen es schon sein, und mit einer Flasche 40%-iger Dry Gin beginnt und endet jede Familien-Zeremonie dieser Familie. Eine Beerdigung geht tagelang, schließlich ist der Jüngste von 11 Geschwistern verstorben. In der Nacht wird getanzt und gebetet,…… und der Saag mit Wasser, Erde, Tücher und Grabbeigaben. Während der Feierlichkeiten wird immer wieder zwischendurch Geld von den Besuchern gesammelt. Dieses sowie der Nachlass, auch wenn es wenig ist, wird unter den Familienmitgliedern aufgeteilt.
Das Begräbnis ist dann weniger spektakulär, da sind auch nur noch wenige Familienmitglieder dabei. Grabbeigaben sind u.a. Seife, Shampoo, Tücher, Kleider und eine Flasche Dry Gin. Auch von mir ist was dabei.
Und es gab es fast zeitgleich in Elmina eine zweite Beerdigung, die in der Nähe des alten Hafens war.
Anders als die erste Beerdigung tragen hier alle Kleider in blau und weiß.Beerdigung unweit des alten Fischerfafens in Elmina
In dem kleinen Städtchen Moree (eigentlich ist es ein Fischerdorf) gibt es, von außen unscheinbar, eine große Kirche mit lautstarken Gottesdiensten, immer Freitags und Sonntagen.